JSA: eine klingende Abkürzung, die für Joes Säuberungsaktion steht,eine Organisation von jungen Männern in weißen Plastikanzügen,die jenseits von Zeit und Ort auf wundersame Weise alle in der gegend anfallenden Leichen verschwinden läßt. Ihre sachlich rüde Geschäftigkeit entspricht der, die man von Polizei oder Feuerwehr kennt. Ungerührt muffig gehen die Jungs ans Werk, doch einer ist anders. In seinen Augen glimmt so eine gewisse Leidenschaft angesichts der zerfetzten Leichen. Nekromantik: Wenn man den Titel wörtlich nimmt, ist man der Essenz des Films am nächsten: nekrophil und romantisch. Doch nach allgemein menschlichem Empfinden schließt das eine das andere aus. Aus dieser Voraussetzung ergibt sich eine Verschiebung, die aus der Differenz zwischen dem entsteht, was den Zuschauer entsetzt und mit Ekel erfüllt, aber die Figuren innerhalb des Films für das Allergewöhnlichste nehmen. Aus der Kluft zwischen den Gefühlen innerhalb und außerhalb des Films resultiert eine Art von Humor, die auch erlösend ist, ohne aber das Unglaubliche zu relativieren. Er bietet eine Chance, die man als Zuschauer nutzen kann, wenn man sich nicht zu helfen weiß. Der Film verbindet detailbesessene Konzentration mit dem Charme des nicht völlig Perfekten. (Anke Sterneborg im Tagesspiegel, 7.2.1989)
Versandhinweise